Das Vorstellungsgespräch
Ein gutes Vorstellungsgespräch läuft fast immer
nach einem bestimmten Schema ab. Ein seriöser Interviewer wird zunächst
bemüht sein, eine gute Gesprächsatmosphäre zu schaffen. Neben einer
freundlichen Begrüßung nutzen viele Unternehmen den Gesprächeingang zu einer
Vorstellung des Unternehmens. Diese Phase gibt Ihnen Gelegenheit Ihre
Nervosität abzubauen und sich auf den oder die Gesprächspartner
einzustellen.
Im weiteren Verlauf geht es darum, etwas über Sie zu
erfahren, Sie kennen zu lernen. Aber auch Sie sollten das Gespräch nutzen, sich
ein Bild von der Position und den Vorgesetzten und Kollegen zu machen. Um sich auf
ein Vorstellungsgespräch richtig
vorzubereiten, ist es wichtig zu wissen, worauf es dem Gesprächspartner, meist
ein Abteilungsleiter oder Personalchef, ankommt. Neben dem gegenseitigen kennen
lernen sind dies vor allem die folgenden Punkte:
-
Ihr Auftreten
-
Selbstkritik
und Selbsteinschätzung
-
Die
eigenen Ziele
-
Der
ideale Chef
-
Motivation
und Engagement
-
Der
Grund für einen Wechsel
Ihr Interviewpartner wird versuchen, sich ein Bild
von Ihrem Verhalten zu machen, um daraus eine Prognose abzuleiten, wie Sie sich
in das vorhandene Team integrieren können, und evtl. zu überprüfen, ob Sie
speziellen Anforderungen an das Auftreten genügen (z.B. im Kundenkontakt). Es
ist daher wenig sinnvoll, sich zu verstellen. Sie laufen sonst nur Gefahr ein
solches Verhalten nicht auf Dauer beibehalten zu können oder in eine Position
zu kommen, zu der Sie nicht passen. Auch für die Zusammenarbeit mit
Vorgesetzten gilt Entsprechendes.
2.
Selbstkritik
und Selbsteinschätzung
NACH
OBEN
Beliebt sind Fragen nach Kritik an Ihrer Person oder
Arbeit durch bisherige Arbeitgeber. Oft stehen sie im Zusammenhang mit
Zeugnisformulierungen, die einen Rückschluss auf Kritik zulassen. Sie sollten
solche Vorfälle daher offen ansprechen und Ihren Standpunkt darstellen. Eine
gesunde Mischung von Verständnis und Ablehnung der Kritik ermöglicht Vertrauen
in Ihre Urteilsfähigkeit. Einem Mitarbeiter, der überzeugt ist, keine Schwächen
zu haben, misstraut man eher. Auch Fragen nach einer Selbstbeschreibung können
diesem Zweck dienen. Sie sollten nicht nur Eigenschaften Ihrer Zielstrebigkeit
und Leistung nennen. Wichtig sind Ihrem zukünftigen Arbeitgeber auch Ihre Fähigkeit
zur Zusammenarbeit und Ihre Integrationsfähigkeit, damit auch das Betriebsklima
stimmt.
3.
Die
eigenen Ziele
NACH
OBEN
Seien Sie auf Fragen vorbereitet wie "Wo wollen
Sie in 3 bis 5 Jahren stehen?". Vermeiden Sie es, Ziele zu formulieren, die
im Widerspruch zu der Tätigkeit stehen, für die Sie sich bewerben. Es soll nämlich
vor allem geprüft werden, ob Ihre Ziele realistisch sind und zu den
Perspektiven der Stelle passen. Nicht jedes Unternehmen sucht den Karrieretypen.
Vielmehr werden vor allem auch solide Kandidaten gesucht, die Ihre Arbeit gerne
machen. Auch das kann eine überzeugende Perspektive für einen Arbeitgeber
sein.
4.
Der
ideale Chef
NACH
OBEN
Wenn Fragen nach Ihrem jetzigen Chef oder einem
idealen Vorgesetzten gestellt werden, dient dies sowohl der Prüfung Ihres
Verhaltens gegenüber einem Vorgesetzten, als auch der Überlegung, ob Sie zu
dem zukünftigen Chef passen. Auch hier macht es wenig Sinn, nach der einzig
wahren Antwort zu suchen. Allerdings sollte man auch weder Gleichgültigkeit
noch Streitlust dokumentieren, weil man Ihnen damit kein Profil abgewinnen kann,
dass für einen Arbeitgeber interessant erscheint.
5.
Motivation
und Engagement
NACH
OBEN
Legen Sie sich eine einleuchtende Erklärung zurecht,
warum Sie sich bei diesem Unternehmen und für diese Position
beworben haben. Ihr potentieller Arbeitgeber sollte die Überzeugung gewinnen,
dass Sie diese Tätigkeit wirklich auf Dauer ausüben wollen. Arbeitnehmer, die
sich unter Wert, d.h. Qualifikation verkaufen, lassen erwarten, dass sie schnell
unzufrieden werden und dann wieder wechseln wollen. Außerdem wünschen sich die
meisten Unternehmen auch Arbeitnehmer, die sich mit dem Unternehmensgegenstand
und -ziel identifizieren. Das lässt Personalchefs auch leichter an ein
entsprechendes Engagement aus Überzeugung glauben.
6.
Der
Grund für einen Wechsel
NACH
OBEN
Jeder Arbeitgeber interessiert sich natürlich dafür,
was Sie bewogen hat, sich bei ihm zu bewerben, bzw. innerlich Ihren derzeitigen
Job zu kündigen. Aus Ihren Beweggründen zieht er natürlich auch Rückschlüsse
bezüglich der möglichen Auswirkungen auf eine Zusammenarbeit (Kann das auch
bei uns passieren?). Unter Umständen ergibt sich daraus aber auch ein
besonderes Interesse an Ihnen (z.B. Ihr derzeitiger Arbeitgeber setzt Sie nicht
Ihrer Ausbildung oder Ihren Fähigkeiten und Interessen entsprechend ein). Auch
die Gehaltsvorstellung stellt einen legitimen Grund zum Wechsel dar.
Bei allen Punkten gilt: Ehrlichkeit mit sich selber
und gegenüber den Gesprächspartnern bietet die größte Aussicht auf Erfolg.
Dies ist durchaus im Sinne der späteren Anstellung gemeint. Denn was nützt es
Ihnen, wenn Sie aufgrund Ihrer Aussagen falsch eingeschätzt werden und dadurch
an einen Job gelangen, der Ihnen nicht entspricht?
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